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Variantenkostenrechnung: Unterschied zwischen den Versionen

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1 Zusammenfassung
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Die wirtschaftliche Bewertung von Variantenkosten ist ein Grundstein für ein erfolgreiches Variantenmanagement. Die häufig in Gemeinkostenbereichen anfallenden Kosten sind jedoch mit der traditionellen Kostenrechnung schwer der einzelnen Variante zuzuordnen, was zu einer Quersubventionierung und falschen Entscheidungen führen kann. Die Variantenkosten-tenrechnung soll daher Transparenz über die Kostenwirkungen der Varianten- und Teileviel-falt schaffen und somit richtigere und verursachungsgerechtere Entscheidungen ermöglichen. Die enormen Potenziale, die im Thema Variantenmanagement verborgen sind, sollen bewertet und nachhaltig umgesetzt werden. Das haben bereits viele Unternehmen erkannt und daher entsprechende Programme aufgesetzt. Nicht umsonst wird das Variantenmanagement auch als „eine der letzten großen Goldgruben“ bezeichnet.
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2 Variantenkosten – Abgrenzung und Begrifflichkeit
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Häufig werden die Begriffe Variantenkosten und Komplexitätskosten (Verweis WIKI) syno-nym verwendet, dabei sind Variantenkosten lediglich ein Bestandteil der Komplexitätskosten. Variantenkosten beschränken sich auf einen der Haupttreiber der Komplexität: die Varianten-vielfalt der Produkte und ihre Auswirkungen. Komplexitätskosten dagegen umfassen zusätz-lich auch die Auswirkungen der Vielfalt z.B. bezüglich der Organisation oder Produktions-, IT- und anderer Unternehmensprozesse.
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Die Variantenvielfalt kann externe und interne Ursachen haben, häufig versuchen Unterneh-men durch die Differenzierung am Markt zusätzliche Erträge und Wettbewerbsvorteile zu generieren. Doch diese zunehmende Individualisierung und Differenzierung erzeugen neben zusätzlichem Kundennutzen auch zusätzliche Kosten in indirekten Bereichen durch die stei-gende Varianten- und die häufig damit verbundene Teilevielfalt. Fehlt dann die Transparenz über die monetären Auswirkungen kann dies betroffene Unternehmen in die „Komplexitäts-falle“ führen. Die Gemeinkosten in den indirekten, steuernden und planenden Bereichen wer-den im Rahmen der traditionellen Kostenrechnung über Zuschlagssätze nicht verursachungs-gerecht verteilt. Dies führt häufig zu einer Quersubventionierung und damit verbunden zu nicht verursachungsgerecht ermittelten Entscheidungen. Um diese zu vermeiden sowie den Erfolg des Einsatzes von Methoden eines geeigneten Variantenmanagements zu bewerten, ist eine Transparenz der Variantenkosten eine bedeutende Grundvoraussetzung.
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3 Kosten- und Nutzenwirkungen der Variantenvielfalt
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Häufig werden nur die negativen Kostenwirkungen der Variantenvielfalt erläutert. Daher muss zuerst klargestellt werden, dass die Variantenvielfalt auch positive Nutzeneffekte mit sich bringt. Die Differenzierung soll zusätzlichen Kundennutzen generieren und damit dem Unternehmen zusätzlichen Umsatz, Gewinn und damit Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Für diese kundenindividuellen Produkte können meist höhere Preise erzielt werden, allerdings ergibt sich durch z.B. Kannibalisierungseffekte ein degressiver Nutzenverlauf bei steigender Vielfalt.
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Allerdings verursachen die Variantenvielfalt und die damit verbundene Teilevielfalt und Pro-duktkomplexität auch zusätzliche Kosten in vielen Unternehmensbereichen. Weiterhin gehen durch sinkende Losgrößen aufgrund höherer Teilevielfalt auch Skaleneffekte verloren. Wil-demann spricht in diesem Zusammenhang vom inversen Erfahrungskurveneffekt, bei dem eine Verdopplung der Variantenzahl zu einem Stückkostenanstieg von 20% bis 30% führt. Inzwischen geht man davon aus, dass diese Kosten unternehmensabhängig bis zu 20% der Gesamtkosten ausmachen. Da sich durch die Vielfalt degressive Erlöszuwächse bei überpro-portionalen Kostensteigerungen ergeben, ist das Ziel des Variantenmanagements die optimale Produktvarianz mit dem maximalen Ergebnis.
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[[Kategorie:Internes Rechnungswesen und Planung]]
 
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Version vom 13. Januar 2015, 12:11 Uhr

1 Zusammenfassung Die wirtschaftliche Bewertung von Variantenkosten ist ein Grundstein für ein erfolgreiches Variantenmanagement. Die häufig in Gemeinkostenbereichen anfallenden Kosten sind jedoch mit der traditionellen Kostenrechnung schwer der einzelnen Variante zuzuordnen, was zu einer Quersubventionierung und falschen Entscheidungen führen kann. Die Variantenkosten-tenrechnung soll daher Transparenz über die Kostenwirkungen der Varianten- und Teileviel-falt schaffen und somit richtigere und verursachungsgerechtere Entscheidungen ermöglichen. Die enormen Potenziale, die im Thema Variantenmanagement verborgen sind, sollen bewertet und nachhaltig umgesetzt werden. Das haben bereits viele Unternehmen erkannt und daher entsprechende Programme aufgesetzt. Nicht umsonst wird das Variantenmanagement auch als „eine der letzten großen Goldgruben“ bezeichnet.

2 Variantenkosten – Abgrenzung und Begrifflichkeit Häufig werden die Begriffe Variantenkosten und Komplexitätskosten (Verweis WIKI) syno-nym verwendet, dabei sind Variantenkosten lediglich ein Bestandteil der Komplexitätskosten. Variantenkosten beschränken sich auf einen der Haupttreiber der Komplexität: die Varianten-vielfalt der Produkte und ihre Auswirkungen. Komplexitätskosten dagegen umfassen zusätz-lich auch die Auswirkungen der Vielfalt z.B. bezüglich der Organisation oder Produktions-, IT- und anderer Unternehmensprozesse.

Die Variantenvielfalt kann externe und interne Ursachen haben, häufig versuchen Unterneh-men durch die Differenzierung am Markt zusätzliche Erträge und Wettbewerbsvorteile zu generieren. Doch diese zunehmende Individualisierung und Differenzierung erzeugen neben zusätzlichem Kundennutzen auch zusätzliche Kosten in indirekten Bereichen durch die stei-gende Varianten- und die häufig damit verbundene Teilevielfalt. Fehlt dann die Transparenz über die monetären Auswirkungen kann dies betroffene Unternehmen in die „Komplexitäts-falle“ führen. Die Gemeinkosten in den indirekten, steuernden und planenden Bereichen wer-den im Rahmen der traditionellen Kostenrechnung über Zuschlagssätze nicht verursachungs-gerecht verteilt. Dies führt häufig zu einer Quersubventionierung und damit verbunden zu nicht verursachungsgerecht ermittelten Entscheidungen. Um diese zu vermeiden sowie den Erfolg des Einsatzes von Methoden eines geeigneten Variantenmanagements zu bewerten, ist eine Transparenz der Variantenkosten eine bedeutende Grundvoraussetzung.

3 Kosten- und Nutzenwirkungen der Variantenvielfalt Häufig werden nur die negativen Kostenwirkungen der Variantenvielfalt erläutert. Daher muss zuerst klargestellt werden, dass die Variantenvielfalt auch positive Nutzeneffekte mit sich bringt. Die Differenzierung soll zusätzlichen Kundennutzen generieren und damit dem Unternehmen zusätzlichen Umsatz, Gewinn und damit Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Für diese kundenindividuellen Produkte können meist höhere Preise erzielt werden, allerdings ergibt sich durch z.B. Kannibalisierungseffekte ein degressiver Nutzenverlauf bei steigender Vielfalt. Allerdings verursachen die Variantenvielfalt und die damit verbundene Teilevielfalt und Pro-duktkomplexität auch zusätzliche Kosten in vielen Unternehmensbereichen. Weiterhin gehen durch sinkende Losgrößen aufgrund höherer Teilevielfalt auch Skaleneffekte verloren. Wil-demann spricht in diesem Zusammenhang vom inversen Erfahrungskurveneffekt, bei dem eine Verdopplung der Variantenzahl zu einem Stückkostenanstieg von 20% bis 30% führt. Inzwischen geht man davon aus, dass diese Kosten unternehmensabhängig bis zu 20% der Gesamtkosten ausmachen. Da sich durch die Vielfalt degressive Erlöszuwächse bei überpro-portionalen Kostensteigerungen ergeben, ist das Ziel des Variantenmanagements die optimale Produktvarianz mit dem maximalen Ergebnis.