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Anlagenabnutzungsgrad

Aus ControllingWiki

Version vom 9. Mai 2017, 12:34 Uhr von Christoph Bieramperl (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „==Definition== Datei:Anlagenabnutzungsgrad.jpg ==Datenbeschaffung/Aufbereitung== Die kumulierten Abschreibungen auf Sachanlagen und die Anschaffungsko…“)
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Definition

Anlagenabnutzungsgrad.jpg



Datenbeschaffung/Aufbereitung

Die kumulierten Abschreibungen auf Sachanlagen und die Anschaffungskosten des Anlagevermögens können dem Jahresabschluss (JA) entnommen werden. Die Daten sind im Anlagespiegel zu finden. Dieser ist jedoch nur im Jahresabschluss von mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften sowie diesen gleichgestellten mittelgroßen und großen Personenhandelsgesellschaften gem. §264a HGB zu finden, da nur diese gem. §284 Abs. 3 HGB die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens in der Bilanz oder im Anhang darstellen müssen. Diese müssen gem. §284 Abs. 3 S. 2 HGB ausgehend von den gesamten Anschaffungs- und Herstellungskosten (AHK) die Zugänge, Abgänge, Umbuchungen und Zuschreibungen des Geschäftsjahres (GJ) sowie die Abschreibungen gesondert aufführen.


Interpretation

Der Anlagenabnutzungsgrad zeigt das Verhältnis der kumulierten Abschreibungen auf Sachanlagen zu den historischen Anschaffungskosten des Anlagevermögens. Je höher der Anlagenabnutzungsgrad ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass zeitnah notwendige Ersatzinvestitionen anfallen. Ein höher Anlagenabnutzungsgrad kann z.B. auch ein Indikator dafür sein, dass das Unternehmen mit veralteten Produktionsanlagen arbeitet und demnach die Produktivität Optimierungsbedarf aufzeigt, also Modernisierungsmaßnahmen notwendig sind. Folglich bedeutet ein niedriger Anlagenabnutzungsgrad, dass das Unternehmen mit neuen Produktionsanlagen arbeitet und es sehr unwahrscheinlich ist, dass zeitnah notwendige Ersatzinvestitionen anfallen werden. Ein Zielwert ist hier nur schwer festzusetzen, da diese Kennzahl stark von der jeweiligen Branche abhängt. Des Weiteren hängt diese Kennzahl von der jeweiligen Bilanzierungspolitik des Unternehmens ab. Werden z.B. Sonderabschreibungsmöglichkeiten (Wahlrechtausnutzung aufgrund von steuerlichen Gründen) genutzt, so kann sich diese Kennzahl stark verändern und die Aussagekraft vermindert sich.


Beispiel

Kumulierte Abschreibungen auf Sachanlagen: 60.000.000 €

Anschaffungskosten (Anlagevermögen): 80.000.000 €


Anlagenabnutzungsgrad-Beispiel.jpg



Hier liegt der Anlagenabnutzungsgrad folglich bei 75%.


Literatur

Niermann Peter F.-J./Schmutte Andre M., Exzellente Managemententscheidungen – Methoden, Handlungsempfehlungen, Best Practices, 2014, Springer, S. 205.

Schmidlin Nicolas, Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse – Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen, 2. Auflage, Vahlen, S. 63, 64.

Wöltje Jörg, Betriebswirtschaftliche Formelsammlung – Rechenwege, Formeln, Kennzahlen kompakt erklärt, 6. Auflage, 2012, Haufe, S. 204.

Wöltje Jörg, Bilanzen lesen, verstehen und gestalten, 12. Auflage, 2016, Haufe, S. 362.

Wöltje Jörg, Investition und Finanzierung – Grundlagen, Verfahren, Übungsaufgaben und Lösungen, 2. Auflage, 2017, Haufe, S. 538.

Wulf Inge/Wieland Jeremy, HGB-Kennzahlen – Ratios HGB-Financial Statements, 2013, Wiley, S. 58.


Ersteinstellender Autor

Christoph Bieramperl