Darstellungsgestaltung
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Unter Darstellungsgestaltung hingegen sind alle Maßnahmen der Abschlusspolitik zu subsumieren, die gestaltend zur Abbildung der wirtschaftlichen Realität nach dem Bilanzstichtag eingesetzt werden. Im Gegensatz zur Sachverhaltegestaltung beeinflusst die Darstellungsgestaltung nicht die ökonomische Realität, sondern die unternehmens-zielorientierte Abbildung eben dieser nach dem Bilanzstichtag. Entsprechende Möglichkeiten zur darstellungsgestaltenden Abschlusspolitik ergeben sich daher bei der Erstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie durch die Veröffentlichung von freiwilligen Publikationen mit Jahresabschlussrelevanz. Die abschlusspolitischen Möglichkeiten im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses sind dabei in materielle und formelle Gestaltungen zu unterscheiden. Erstere beeinflussen unmittelbar die ausgewiesenen Jahresabschlussdaten – dabei insbesondere Bilanzsumme, Bilanzstruktur und Periodenergebnis – und lassen sich durch Wahlrechte und Ermessensspielräume bei Ansatz und Bewertung realisieren. Formelle Gestaltungen hingegen wirken sich nicht auf die Höhe von Bilanzsumme und Periodenergebnis, sondern auf die Strukturen von Gesamterfolgsrechnung und Bilanz aus. Dem Bilanzierenden eröffnen sich im Rahmen der formellen Darstellungsgestaltung Möglichkeiten hinsichtlich Ausweis, Erläuterung und Gliederung.
Abbildung: Darstellungsgestaltungen im Jahresabschluss
(Entnommen aus: Reinke, Jens, Impairment Test nach IAS 36, S. 29)
Quellen
Reinke, Jens: Impairment Test nach IAS 36: Grundlagen, Durchführung, abschlusspolitisches Potenzial, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2009
Erstersteller
Dr. Jens Reinke, Hamburg