Ökonomischer Gewinn: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Mai 2011, 06:39 Uhr
Zusammenfassung
Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde im angelsächsischen Raum Theorie und Praxis der „wertorientierten Unternehmensführung“ entwickelt. In die-sem Kontext entstand auch das Konzept des „ökonomischen Gewinns“ – es wurde 1990/91 von der Unternehmensberatung Stern Stewart & Co unter dem markenrechtlich geschützten Namen „Economic Value Added (EVA™)“ in die Praxis eingeführt und breitete sich relativ schnell auch in Europa aus. Die Siemens AG z.B. entwickelte auf dieser Basis ihr eigenes Konzept des „Geschäftswertbeitrags (GWB®)“. Heute gilt die Idee des ökonomischen Gewinns vor allem bei kapital¬markt¬¬orien¬tier¬ten Unternehmen als fest etabliert.
Worum geht es?
Der ökonomische Gewinn (EVA™ / GWB®) berücksichtigt die Entwertung („Abnutzung“) des eingesetzten Kapitals (bzw. des entsprechend auf der Aktivseite gebundenen Vermögens) – dafür wird der Begriff der „Kapitalkosten“ be-nutzt, weil die Kapitaleigner in diesem Maße Risiken eingehen und ihnen dement-sprechend Zinsen zu zahlen sind. Man spricht daher auch von „risikoadäquater“ Kapitalverzinsung (vgl. Beitrag „Free Cash Flow“, Heft 9). Der ökonomische Gewinn gibt an, ob die erwirtschafteten Überschüsse ausreichen, die Entwertung auszuglei-chen. Erst ab diesem Punkt, kann man tatsächlich (im ökonomischen Sinne) von Gewinn sprechen. Das ist ein kluger Ansatz, weil er nicht nur das laufende Geschäft sondern auch die Entwicklung des investierten Vermögens berücksichtigt: