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Management-by-Konzepte

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Zusammenfassung

Management-by-Konzepte beschreiben Art und Weise der Führungsaktivitäten im Unternehmen, mit denen Einstellungen und Verhalten der einzelnen Mitarbeiter, aber auch das Zusammenwirken in und zwischen Gruppen gesteuert werden. Es geht darum, gemeinsame Ziele effizient zu erreichen. Es werden Soll-Vorstellungen zur Realisation von Managementaufgaben festgelegt, die es zu erreichen gilt.

Viele der Management-by-Konzepte wurden in den USA entwickelt und von dort aus verbreitet. Diese Methoden wurden aus der Erfahrung von Führungskräften abgeleitet und erheben nicht den Anspruch, eine in sich geschlossene wissenschaftliche Konzeption zu sein; sie sind aber in der Praxis erprobt und deshalb direkt einsetzbar.


Welchen Zweck verfolgt ihr Einsatz?

Management-by-Konzepte werden eingesetzt, um das Führen effizienter zu machen.

· Dazu bieten sie einen systematischen Ordnungsrahmen, der Unsicherheiten, Unklarheiten oder Doppelgleisigkeiten reduzieren hilft.

· Sie sind Richtlinie des Handelns von Führungskräften und fördern stabiles, verlässliches Zusammenarbeiten.

· Management-by-Konzepte können außerdem Grundlage für Schulungen sein, indem sie das Gerüst für das im Unternehmen erforderliche Führungs-Know-how abgeben.

Worin besteht ihr Hauptinhalt?

Wesentliche Bestandteile von Management-by-Konzepten sind Aufgabenzuordnung, Handlungssteuerung und Partizipation.

· Aufgabenzuordnung bedeutet neben dem Umfang vor allem Regelung von Aufgabeninhalt und Ermessensspielraum. Im Aufgabeninhalt spiegelt sich wider, ob Prozesse oder Objekte Priorität haben. In Profit-Center-Organisationen haben Objekte großes Gewicht, während in Unternehmen mit starker Abhängigkeit zwischen den Aufgabenbereichen Prozesse oder Verrichtungen den Vorrang haben. Die Größe des Handlungs- bzw. Ermessensspielraums wird vom Detailliertheitsgrad der Aufgabenformulierung bestimmt.

· Die Handlungssteuerung erfolgt in modernen Unternehmen überwiegend durch Ziele; deshalb nehmen Ziele in den Management-by-Konzepten einen zentralen Platz ein. In der Form der Zielfindung unterscheiden sich die für die Managementpraxis bedeutsamen Konzepte.

· Partizipation, der jeweils praktizierte Grad der Beteiligung der Mitarbeiter an den Entscheidungen, ist ein besonders wichtiger Bestandteil der Konzepte. Grundsätzliche Unterschiede bestehen darin, ob das Management

· ohne weitere Aktivitäten der Informationsgewinnung und Abstimmung entscheidet,

· auf der Basis zusätzlich angeforderter Informationen, aber ohne weitere Abstimmung selbst entscheidet,

· die Entscheidungsprobleme diskutiert, Ideen und Vorschläge zur Kenntnis nimmt, im Anschluss daran aber Entscheidungen fällt, in die die Vorschläge und Diskussionsergebnisse nicht zwingend einfließen müssen,

· das Entscheidungsproblem mit den betroffenen bzw. kompetenten und letztlich zuständigen Mitarbeitern bespricht, mit ihnen gemeinsam Alternativen auswählt und auf dieser Basis im Konsens entscheidet.


Welche Management-by-Konzepte gibt es?

Unter der Vielzahl der vorgeschlagenen und publizierten Konzepte finden

· Management by Objectives,

· Management by Exception,

· Management by Results und

· Management by Delegation

die stärkste Beachtung und praktische Verbreitung.


· Management by Objectives (MbO) ist das in der Praxis wichtigste Führungskonzept. Sein Wesen besteht in der Vorgabe von Zielsetzungen für alle Führungsebenen oder, je nach Partizipationsgrad, im gemeinsamen Erarbeiten verbindlicher Zielvorgaben. Wesentlich an diesem Konzept ist, dass der Maßnahmenkatalog zum Erreichen der Ziele den verantwortlichen Mitarbeitern zur freien Entscheidung überlassen ist. Bedingung ist, dass das Generalziel des Unternehmens in widerspruchsfreie Einzelziele aufgespalten werden kann (Grundsatz der Operationalisierbarkeit) und in den abgeleiteten Zielen transparent bleibt. Veränderungen im Umfeld des Unternehmens, insbesondere in der Wettbewerbssituation, erfordern permanente Zielüberprüfung, -ergänzung und -revision. Das setzt ein ausgefeiltes Planungs- und Kontrollsystem voraus. Die angestrebte Motivationswirkung allerdings kann durch den unablässigen Leistungs- und Beurteilungsdruck gemindert oder ganz infrage gestellt werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn nur ein geringes Maß an Partizipation besteht.

· Management by Exception (MbE) bedeutet, dass alle Aufgaben, die nicht der Ausübung von Führungsfunktionen dienen, auf untere Hierarchieebenen delegiert werden. Eingriffe des Vorgesetzten werden auf Ausnahmefälle reduziert. Innerhalb exakt definierter Toleranzgrenzen kann der Mitarbeiter selbst entscheiden. Werden diese Grenzen tangiert oder überschritten, muss die übergeordnete Instanz informiert und zur Entscheidung veranlasst werden. Bedingung für das Arbeiten nach dem MbE-Konzept ist, dass die im Unternehmensalltag zu treffenden Entscheidungen zum überwiegenden Teil vorhersehbar, Routine- und Führungsarbeiten klar trennbar und die Zuständigkeiten geregelt sind. Da viele Mitarbeiter damit auf Routinearbeiten reduziert sind, ist die für engagiertes Handeln erforderliche Motivation in diesem Management-Konzept eher gering.

· Management by Results (MbR) stellt auf ergebnisorientiertes Führen ab. Effiziente Führung entsteht durch Konzentration auf Ergebnisse. Bedingung ist ein ausgebautes Zielplanungssystem, das Ziele in Ergebnisse transformieren kann. Hinsichtlich Operationalisierbarkeit und Motivationswirkung sind die gleichen Anforderungen zu erfüllen wie beim MbO-Konzept.

· Management by Delegation (MbD) ist ein Konzept mit partizipativem Charakter. Es betont die Führung durch das Übertragen von Aufgaben und der mit ihnen verbundenen Verantwortung. Seine Ziele sind Entlastung des Vorgesetzten, eigenständiges Erfüllen von Aufgaben und damit verbunden ein Motivationsschub, der eine Leistungssteigerung bewirken soll. Voraussetzungen für die Arbeit nach dem MbD-Konzept sind klar definierte organisatorische Regelungen, z. B. in Form von Stellenbeschreibungen. Deshalb besteht bei strikter Führung nach diesem Konzept die Gefahr von Verbürokratisierung und Erstarrung. MbD wurde im deutschen Sprachraum als Harzburger Modell bekannt.


Welches Konzept bietet die besten Bedingungen für Controlling?

Da Controlling als kybernetisches Konzept auf Zielen basiert, ist das Führen nach dem MbO-Konzept nahe liegend; dennoch sollte für die erfolgreiche Unternehmenssteuerung ein weiterer Schritt gegangen werden: Ziele sind im Sinne des MbR-Konzepts als Resultate/Ergebnisse zu definieren, sollten also sowohl qualitativ als auch quantitativ bestimmbar sein. Konkret vereinbarte, inhaltlich und zeitlich fixierte Ergebnisse geben für die Steuerung einen präzisen Kurs und für die Umsetzung eine eindeutige Aufgabenstellung vor. Die Merkmale von MbO, MbD und MbR werden nachfolgend gegenübergestellt. Im Vergleich der Konzepte wird deutlich, dass Controlling sein Pendant am ehesten im Management by Results findet:

Aus ganzheitlicher Sicht muss die Steuergröße im jeweiligen Ergebnis der Organisationseinheit liegen, wenn Motivation und Unternehmertum durch Freiraum für individuelles Regeln und Steuern (Self Controlling) geschaffen werden sollen.

Management-Konzepte im Überblick

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Ersteinstellender Autor

Prof. Dr. Peter W. Weber